„Nichts genügt demjenigen, dem das, was genügt, zu wenig ist.“ Epikur
Wir wollen immer höher, schneller und weiter. Doch was ist das, was uns da antreibt? Ist es das sündhafte Phänomen Gier?
Gier wird als übersteigertes Streben nach materiellem Besitz, unabhängig von dessen Nutzen, definiert.
„ Wenn ich doch nur mehr Geld hätte, dann…“ Aber was ist dann? Sind wir dann zufrieden? Gibt es nicht doch noch eine größere Wohnung, ein schnelleres Auto oder ein viel ausgefalleneres Paar Schuhe, was unbedingt in den Schrank gehört? Selten habe ich einen Menschen kennen gelernt, der angibt, dass ihm eine 45qm- Wohnung, ein 95er Nissan Micra und nur zwei Paar Schuhe im Schrank reichen. Denn hinter der nächsten Ecke lauert ein kleines, gemeines Monster namens „Konsum“.
Dieses Monster lockt uns immer wieder mit der neusten Technik und supertollen Angeboten. Es macht uns gierig auf mehr.
Warum kribbelt es so in den Fingern, wenn wir den brandneuen LED- Flachbildschirm mit integriertem HD Receiver zu Gesicht bekommen, obwohl die Garantie unseres 6 Monate alten LCD Fernsehers noch gar nicht abgelaufen ist? Warum werden wir magisch von dem knallroten Schild mit der Aufschrift „Sonderangebote“ angezogen, obwohl die doch das ganze Jahr über an jedem Geschäft kleben?
Vielleicht weil uns die Werbung ständig weis machen will: „Es ist unbedingt von Nöten, die neuste Technik zu besitzen!“ oder „Nur du hast heute die Chance eine qualitativ hochwertige Ware zu einem sagenhaft niedrigen Preis zu ergattern!“ Da schaltet sich schnell das Hirn aus und ein einziger Gedanke bleibt: „Wenn ich jetzt nicht zuschlage, dann verpasse ich das Angebot meines Lebens.“
Und plötzlich steht man da mit dem 20. Paar Schuhe in der Farbe schwarz oder dem dritten LCD- Fernseher da, in der Hoffnung den alten aus dem Wohnzimmer noch im Bad unter zu bekommen.
Aber die Gier ist auch verwandt mit ihrem Cousin Ehrgeiz, der dafür sorgt, dass wir uns nicht hängen lassen und vom arglistigen Schweinehund gefressen werden. Bei diesem Gefühl wollen wir auch immer höher, schneller und weiter. Jedoch ist selbst hierbei darauf zu achten, dass es ein gesunder Ehrgeiz bleibt. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass der Ehrgeiz zur Familie der Gier gehört und die frisst in manchen Situationen bekanntlich doch ganz leicht das Hirn.
Schreibe einen Kommentar