Am 1. Februar 2014 startet das Projekt SEPA (Single Euro Payments Area). Es soll die bargeldlose Zahlung im europaweiten Euro-Zahlungsverkehrsraum vereinfachen und den Bankkunden helfen , keinen Unterschied zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Überweisungen im Euro-Zahlungsverkehrsraum zu spüren.
Einige Vorteile von SEPA sollen sein:
– bei Lastschriften gibt es keine Verzögerungen mehr
– bei Überweisungen ist der Float (Zeitverzögerung) auf einen Tag beschränkt
– nationale Zahlungsverkehrsraumsysteme sollen durch gemeinsame Standards, Prozesse, Datenformate und Softwareprogramme ersetzt werden
Durch die Entwicklung eines gemeinsamen Zahlungsverkehrsraumsystems können langfristig Kosten gespart werden. Eine entsprechende Verordnung für die technischen Vorschriften wurde am 30. März 2012 erlassen. In der Verordnung wurden Rahmenbedingungen festgelegt. Unteranderem gehören die zu verwendenden Datenelemente, die Verwendung der IBAN und die Verwendung verschiedener Lastschrifttypen in die Rahmenbedingung.
Der 1. Februar 2014 ist nur formell der Endtermin für diese Umsetzung vom SEPA-Projekt. Die EU-Kommission hat eine Übergangsfrist bis zum 1. August 2014 eingeräumt, um etwaige Störungen im Euro-Zahlungsverkehrsraum zu vermeiden.
Für den privaten Verbraucher besteht sogar bis zum 1. Februar 2016 die Möglichkeit, die alten Kontonummern und Bankleitzahlen (BLZ) zu nutzen. Bis dahin werden die Nummern von den Banken für den Kunden kostenlos umgewandelt. Diese Umwandlung ist im deutschen SEPA-Begleitgesetz vom 3. April 2013 festgelegt. Danach ist die Verwendung von IBAN-Nummern für sämtliche Euro-Zahlungen verbindlich.
Die IBAN (International Bank Account Number) ist eine internationale, standardisierte Notation für Bankkontonummern. Sie wurde im Rahmen der Entwicklung eines gemeinsamen Zahlungsverkehrsraumsystems mit entwickelt. Die Verbindung der Bankleitzahl (BLZ) und der Kontonummer soll als internationale Standardisierung den Datenaustausch zwischen den Banken verschiedenster Länder verbessert, bzw. vereinheitlicht werden.
Ein 2-stelliger Ländercode, eine 2-stellige Prüfsumme mit Prüfziffern und eine max. 30-stellige Kontoidentifikation (BLZ und Kontonummer) ergeben die IBAN. Die Länge der IBAN variiert von Land zu Land, auf Grund von unterschiedlichen Längen der Bankleitzahlen und der Kontonummern.
Zur IBAN gehört eine weiterer internationaler, standardisierter Code. Der ISO 9362, besser bekannt als BIC (Business Identifier Code, bis Juli 2012 Bank Identifier Code), ist eine Identifikationskette. Der BIC besteht aus alphanumerischen Zeichen die nur für eine Geschäftsstelle steht.
IBAN und BIC sollen im SEPA-Projekt die Zahlungsteilnehmer leichter und schneller identifizieren.
Die Nachteile des SEPA-Projekts liegen in der Entwicklungsphase. Die neu Entwicklung eines internationalen Zahlungsverkehrsraumsystems für den Euro-Zahlungsverkehrsraum lassen die Kosten zunächst steigen und die derzeitigen Auslandszahlungssysteme müssen für die Nicht-Euro-Länder trotzdem erhalten bleiben.
Doch sollen langfristig die Bankgebühren für Zahlungsverkehrsabwicklungen, dank dem SEPA-Projekt, sinken. Die Zuordnung von Rechnungen und offenen Zahlungen können mit Hilfe von IBAN und BIC schneller und leichter durchgeführt werden. Der Euro-Zahlungsverkehrsraum wird eins.
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